Welche Abluftkapazität sollte deine Dunstabzugshaube idealerweise besitzen?
Du solltest nach Möglichkeit eine Haube mit Abluft wählen, die
- bei Maximalbetrieb ein Luftvolumen von 650 m3/h aufweist
- über eine Boost-Funktion mit einem Wert von ca. 1000 m3/h verfügt
- unterschiedliche Stufen mit Abluftebenen von 250 m3/h besitzt
Achtung: Die unterschiedlichen Dunstabzugshauben-Typen sind nicht alle gleichermaßen effizient. Ganz im Gegenteil. So bieten etwa Wandhauben zweifellos die besten Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Abluftleistung.
Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die Abluftrohre der Haube häufig die Entlüftung um mehr als 100 m3/h reduzieren können.
Wir empfehlen dir eindeutig Abluft und nicht Umluft. Die Kohlefilter der Umlufthauben wirken nur über einen relativ kurzen Zeitraum gegen Gerüche und müssen oft ausgewechselt werden.
Bis 2015 konnte die theoretisch benötigte Absaugkapazität berechnet werden, um Kochdunst, Bratendämpfe und andere Gerüche aus der Küche zu verbannen. Seit 2016 wird diese Kapazität jedoch stark eingeschränkt (laut EU 66/2014). Aus diesem Grunde funktioniert die bekannte "Pi-mal-Daumen-Regel" mittlerweile nicht mehr. Weiter unten haben wir trotz allem einige Methoden aufgeführt, die jedoch inzwischen als weniger sinnvoll zu betrachten sind.
Zudem gab es erhebliche Abweichungen hinsichtlich der Frage, wie oft die Küchenluft erneuert werden sollte. Je nachdem, was gekocht wurde, war die Rede von 10- bis 40-mal pro Stunde. Darüber hinaus sind die neuen Küchen heutzutage so gut wie immer mehr oder weniger offen. Daher ist eine zuverlässige Schätzung des Volumens kaum zu bewerkstelligen.
Kurz gesagt: Die Abluftkapazität unterliegt mittlerweile gesetzlichen Beschränkungen.
Sehen wir uns das EU-Datenblatt genauer an
Das EU-Datenblatt enthält nützliche Informationen zum Abluftvolumen (siehe Infokasten unten). Seit 2016 gilt der Wert 650 m3/h als zentrale Größe für Verbraucher und Hersteller. Es handelt sich hierbei um das maximale Abzugsvolumen, wenn sich die Abzugshaube in ihrer maximalen festen Einstellung befindet (d. h. nicht in der Intensivstufe).
Darüber hinaus darf eine intensive Boost-Funktion 100 m3 mehr absaugen, bevor die Haube automatisch wieder auf das maximale, fest eingestellte Niveau zurückkehrt. Für die Hersteller besteht daher noch immer die Möglichkeit, Dunstabzugshauben zu entwickeln, mit denen der Benutzer die Abluftleistung stark erhöhen kann, z. B. wenn es beim Kochen wirklich brennt ;-).
Als Verbraucher ist es wichtig, den Unterschied zwischen der Maximaleinstellung und der Boost-Funktion zu kennen, da die Informationen im Geschäft und im Internet nicht immer eindeutig zu verstehen sind. Dies gilt sowohl für Angaben zum Geräuschpegel als auch für die Abluftkapazität.
Es lässt sich festhalten, dass die 20-20-20 Energieziele in der EU einen konstruktiven Druck auf die Hersteller ausüben. Verbraucher können aber aus diesem Grunde nicht mehr uneingeschränkt einfach die stärksten Haushaltshauben erwerben.
Infokasten
- Das EU-Datenblatt gibt sowohl die maximale und minimale Luft-Absaugung als auch das intensive Boost-Niveau an. Es handelt sich dabei um verbindliche gesetzliche Informationen, die Sie einhalten müssen! Um mehr zu erfahren, klicke hier auf den NeutraTEST-Score.
- Das Energielabel hingegen zeigt leider keine Angaben zur Luftabzugsleistung an, sondern lediglich die Energieklasse für den Energieverbrauch bei optimaler Absaugung (FDE, d. h. einen Wert, der für das Betriebsniveau der Dunstabzugshaube mit der höchsten fluiddynamischen Effizienz berechnet wird, gemäß EU 65/2014)
- Die Angaben zum Geräuschpegel auf dem Energielabel betreffen das maximale Abluftniveau. Sie sind zwar nützlich, aber nur direkt vergleichbar, wenn der maximale Luftstrom für zwei Hauben identisch ist. Überprüfe daher zunächst den Wert für die maximale Absaugung (m3/h) jeder Haube und vergleiche dann den Geräuschpegel in dB.
- Die Verordnung EU66/2014 zur Umsetzung der Richtlinie 2009/125/EG des Europäischen Parlaments und des Rates im Hinblick auf die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Haushaltsdunstabzugshauben bildet die rechtliche Grundlage für die Abluftkapazität der Dunstabzugshauben.
Der Fettabscheidegrad im Vergleich zur Abluft
Es ergibt sich ein positiver Nebeneffekt der allgemein geringeren Abzugskapazitäten der Hauben. Er besteht darin, dass das Fett mehr Zeit hat, sich in den Fettfiltern abzusetzen (die in der Spülmaschine gereinigt werden können), anstatt sich in den Rohren abzulagern.
Du solltest dich zunächst über das maximale Abluftniveau informieren, das sich von einer Haube zur anderen unterscheidet, um die Klasse der Fettfiltereffizienz (GFE) bewerten zu können. Der GFE Fettabscheidegrad wird sowohl auf dem EU-Datenblatt als auch auf dem Energieetikett angegeben. Er wird aber ausschließlich für die maximale Luftabsaugung gemessen. Eine niedrige maximale Abluft-Kapazität erzeugt typischerweise eine gute GFE-Klasse. Als Verbraucher wünschen wir uns jedoch sowohl einen guten GFE-Wert als auch ein hohes Abluftvolumen. Zum Glück gibt es Hauben, die beides können.
Hinweis: Wenn eine Abzugshaube viele flexible Einstellschritte bietet, kann sie sich als sehr effizient für die Fettfiltration bei den niedrigeren Extraktionsstufen erweisen. Und das obwohl ihr GFE-Wert, gemessen bei einem hohen maximalen Abluftpegel, nicht besonders effektiv zu sein scheint, z. B. bei einer B- oder C-Klasse.
Die Geräuschanzeige in dB hängt vom Abluftniveau ab
Denke daran, den Geräuschpegel mit der Absaugkapazität auf jeder Ebene zu vergleichen. Sowohl auf dem Energielabel (für Max.) als auch auf dem EU-Datenblatt (für Min., Max. und Intensiv) werden Schallemissionswerte angegeben. Sie sind zweckmäßig, weil sie legitim und regelkonform sind. Besonders für Wandhauben, für die das Testverfahren schon seit langem nahezu perfekt ist. Seit Oktober 2016 wurde der akustische Test für das Geräuschniveau (siehe IEC 60704-2-13, Ausgabe 3.0) der meisten anderen Haubentypen erheblich verbessert. Der Geräuschwert des Energielabels ist jedoch nicht besonders aussagekräftig, wenn man nicht weiß, wie viel Luft über denselben Zeitraum abgesaugt wird. Gehe also von der Abluftkapazität aus!
Leider wird das EU-Datenblatt in den Verkaufsstellen oft nicht bzw. nur in Auszügen zur Verfügung gestellt. Letzteres kann für unnötige Verwirrung sorgen, weil sich unterschiedliche Hauben ohne deutliche Wertangaben nicht ohne weiteres vergleichen lassen. Für einen verlässlichen Überblick empfehlen wir unseren Dunstabzugshauben-Vergleicher, der mithilfe der NeutraTEST-Scores die Entscheidung für die richtige Dunstabzugshaube erheblich erleichtert.
Wenn du weitere Details benötigst:
Hinweis zur Berechnung der erforderlichen Lüftungsleistung von Haushaltsdunstabzugshauben:
Die im Folgenden errechneten Leistungskapazitäten sind mit den neuen energiesparenden Haushaltshauben, die pro Stunde bei Maximaleinstellung höchstens 650 m3/h Luft abführen dürfen, nur schwer zu erreichen. (Eine leistungsstarke Boost-Funktion, die 4–5 Minuten lang als Ergänzung verwendet werden kann, ist daher eine nützliche Option.)
- Die traditionelle Methode geht davon hinaus, dass die Küche ein geschlossener Raum (d. h. Höhe x Breite x Länge) ist. Das Volumen wird mit 10 multipliziert. Daraus ergibt sich die erforderliche Abluftkapazität in m3/h. Die Voraussetzung dieser Methode ist, dass die Küche abgeschlossen und ein 10-maliger Luftwechsel bei der Zubereitung von Lebensmitteln ausreichend ist. Beide Annahmen sind jedoch keine konstanten Größen.
Berechnung:
Kleine Küche von 3 m x 4 m x 2,4 m = 28,8 m3. Für übliche Kochvorgänge wird mit 10 multipliziert = 288 m3/h.
Kleine Küche von 3 m x 4 m x 2,4 m = 28,8 m3. Wenn Hackfleisch angebraten wird, müsste mit 40 multipliziert werden = 1152 m3/h. Eine solche Haube gibt es nicht. - Die professionelle traditionelle Methode berücksichtigt die Art des Kochens. Die Norm basiert auch hier auf der Größe der Küche. Die Luft soll beim Grillen oder Braten 40-mal pro Stunde erneuert werden, 25-mal beim üblichen Kochen und 8-mal pro Stunde bei der Zubereitung von kalten Speisen.
Berechnung:
Größere Küche von 4 m x 4 m x 3 m = 48 m3. Mal 40 = 1920 m3/h. - Eine alternative professionelle Methode erfordert, dass die Haube nach allen Seiten, an denen keine Mauer vorhanden ist, etwa 25 cm größer sein soll als der Herd. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass 0,3 m/s (1080 m/h) unabhängig von der Art der gekochten Lebensmittel eine geeignete Geschwindigkeit für die Abluftstärke ist. Zum Grillen und Frittieren könnte der Wert höher eingeschätzt werden, z. B. 0,5 m/s (1800 m/h). Die Fläche der Haube wird mit der vorgegebenen Geschwindigkeit multipliziert, wodurch sich die minimale Abluftkapazität ergibt.
Berechnung:
Ein Herd von 60 x 60 cm direkt an der Wand. Die Fläche der Haube ist 1,1 m x 0,85 m = 0,935 m².
Durchschnittliche Abzugskapazität für übliches Kochen: 0,935 x 1080 = 1010 m3/h
Erforderliche Kapazität für Dunstabzugshaube wenn es gegrillt und gebraten wird: 0,935 x 1800 = 1683 m3/h